alzheimer.ch: Sie leben seit zweieinhalb Jahren als Bewohner einer geschlossenen Abteilung im Pflegeheim. Wie ist es dazu gekommen?
Teun Toebes: Ich habe während meiner Ausbildung zum Pfleger ein Praktikum in einem Heim gemacht, da war ich 17. Vorher hatte ich noch keinen Kontakt zu Menschen mit Demenz gehabt. Ich habe viel Theorie gelernt, praktische Fertigkeiten, zum Beispiel wie man einen Patienten wäscht. Ich wollte aber gern den Menschen näher kommen, es bedrückte mich, dass viele in der geschlossenen Abteilung vor sich hin dämmerten, es fehlte die Lebendigkeit.
Ich hätte mir gewünscht, eine ganze Woche mit ihnen im gemeinsamen Wohnraum zu sitzen, ihnen zuzuhören, genauer mitzubekommen, wie ihnen zumute ist. Das habe ich dann später im Pflegeheim nachgeholt. Ich möchte Menschen mit Demenz besser verstehen, mache mir Sorgen um ihre Zukunft.
Haben Sie auch positive Erfahrungen während Ihrer Ausbildung gemacht?
Auf jeden Fall. Ich habe im Pflegeheim ganz besondere Menschen mit Demenz kennen gelernt, zum Beispiel John, einen ehemaliger Bauleiter. Wir haben uns schnell angefreundet und sind jeden Freitag zusammen ausgegangen, etwa zum Eis essen. Er ist immer mit einem breiten Lächeln zurückgekommen, das hat mich gefreut.
Gibt es in Ihrer Familie Menschen, die an Demenz erkrankt sind?
Meine Großmutter mütterlicherseits hat vor kurzem eine Demenzdiagnose erhalten. Sie ist 92 und kommt gut damit zurecht, auch weil sie von ihrer Familie gut gepflegt wird. Meine Mutter ist ausgebildete Pflegerin und kümmert sich um sie, ihr Sohn kocht jeden Tag für sie, ich besuche sie regelmäßig.