Wenn der Neffe wieder einmal am Computer spielt, – daddeln nennt er das –, fragt man sich: Warum geht er nicht lieber an die frische Luft? Was ist so toll am Computerspielen? Aber vielleicht ist das Daddeln ja doch nicht so schlimm, wie gemeinhin angenommen?
Die Neurowissenschaftlerin Jerri Edwards von der Universität Süd Florida hat kürzlich an einem Kongress in Denver gezeigt, dass sich damit das Risiko, an einer Demenz zu erkranken durchaus senken lässt – zumindest mit einem ganz bestimmten Computerspiel.
Senkt der Neffe mit seinem Daddeln womöglich sein Demenzrisiko? Könnte das sein schlagendes Argument gegen die ewigen Computer-Verbote seiner Eltern sein?
demenzjournal: Herr Brugger, kann man das Gehirn wie einen Muskel trainieren?
Peter Brugger: Das Gehirn ist zwar kein Muskel, aber trainieren lässt es sich sehr wohl, und man hat danach auch keinen Muskelkater! Was fürs sportliche Trainieren gilt, trifft aber auch für das Training bestimmter Hirnfunktionen zu: Wenn man regelmässig joggt, wird dadurch nicht die Kraft in den Händen besser. Und wenn man seine Reaktionsgeschwindigkeit auf bunte Bildchen trainiert, verbessert sich dadurch auch nicht das Gedächtnis.