Angeblich beginnt die rätselhafte Erkrankung ihr zerstörerisches Werk schon lange, bevor erste Krankheitsanzeichen wie Vergesslichkeit oder Verwirrtheit erkennbar sind.
Was also liegt näher, als alle nur denkbaren Möglichkeiten zu nutzen, den fatalen Alzheimer-Prozess so früh wie möglich zu erkennen und dem Schicksal damit ein Schnippchen zu schlagen? Die Chancen, so scheint es, sind heute so gross wie nie.
Arztpraxen und Kliniken bieten seit einigen Jahren spezielle Untersuchungen des Gehirns per Magnetresonanztomografie (MRT) an, die eine Früherkennung von Alzheimer anhand bestimmter Veränderungen der Grösse und Form des Gehirns schon Jahre vor Ausbruch der ersten Symptome ermöglichen sollen. Zielgruppe sind beschwerdefreie, aber besorgte und vor allem zahlungskräftige Menschen.
Der Nutzen eines solchen «Brain-Checks» liegt nach Ansicht der Anbieter auf der Hand. Alzheimer könne heute zwar noch nicht geheilt werden, teilen zum Beispiel die Betreiber einer Münchner Radiologie-Praxis im Internet mit.
Werde die Krankheit jedoch in einer Frühphase entdeckt, könnten «symptomfreie Zeiten verlängert, Symptome durch rechtzeitige Therapien effektiv gelindert und das Fortschreiten der Erkrankung verzögert werden».
Eine Untersuchung per MRT habe zudem deutliche Vorteile gegenüber allen anderen verfügbaren Tests, heisst es dort weiter. Psychologische Verfahren würden im Allgemeinen seitens der Patienten nur eine geringe Akzeptanz finden. Mit ihrem Prüfungscharakter würden sie «die Schwächen schonungslos aufdecken» und deshalb oft von vornherein abgelehnt.