Die Künstlerin Nicole Schmid hat sich in dieser Arbeit mit der sprachlichen Beeinträchtigung durch Demenz beschäftigt. Während mehrerer Tage traf sie Menschen mit Demenz in der Wetziker Sonnweid zum Gespräch und hat deren Sprechen, bzw. deren fragmentarische Erzählungen oder Lautäusserungen aufgenommen.

Diese Aufzeichnungen wurden anschliessend transkribiert, anonymisiert und von acht professionellen Sprecherinnen und Sprechern im Tonstudio nachgesprochen. Daraus ist eine Acht-Kanal-Audioinstallation entstanden.

Die bruchstückhaften Sätze und Äusserungen erscheinen unlogisch, offenbaren aber oftmals eine zutiefst poetische Dimension.

Durch die Struktur der Installation mit je vier Lautsprechern auf jeder Raumseite, von denen jeder eine andere Sprachaufzeichnung wiedergibt, bewegen sich die Besucher frei zwischen den Tonquellen.

Je nach Standort hört man so einzelne Stimmen, ein Stimmengewirr oder die Überlagerung mehrerer Sprachflüsse – ein durchaus verwirrendes, aber auch faszinierendes Sprach- und Klangerlebnis.

Nicole Schmid hat in Basel, Dresden und Zürich Bildende Kunst studiert und 2014 ihren Master of Arts in Fine Arts mit der Arbeit «Über die Veränderung von Sprache bei Demenz» erlangt, die sich mit den Mitteln und Methoden zwischenmenschlicher Kommunikation befasst.

Sie arbeitet mit verschiedenen künstlerischen Medien, zumeist reflektiert sie durch die Wahl ihres Mediums zugleich auch dessen kommunikative Strategie.

Häufig arbeitet sie in interdisziplinären Kollaborationen mit anderen Künstlern und Institutionen zusammen, auch hierbei spielt das Motiv der Verständigung eine eminente Rolle.

Im Fokus ihrer künstlerischen Forschung liegt die Beschäftigung mit den Phänomenen einer beeinträchtigten Kommunikation, mit Beschränkungen des verbalen Austauschs bei Aphasie und Demenz.

Ihren Arbeiten liegt dabei immer ein dokumentarisch wissenschaftlicher Kern zugrunde, der auf assoziativ poetischer Ebene weiterentwickelt und erfahrbar gemacht wird.