Es ist eine Schwächung, so wie die Kondition schwächer wird, werden halt gewisse andere Dinge auch etwas schwächer. Es ist nicht mehr so viel Kraft da, wie in jungen Jahren. Es ist im Grunde genommen ein Alterungsprozess.
Aussage einer Person mit Demenz im Rahmen einer Interviewstudie.
Die medizinwissenschaftliche Perspektive
Die Antwort auf die Frage, was Demenz bedeutet, gibt in unserer Gesellschaft heutzutage vorrangig die Medizin. «Die Demenz ist ein Syndrom als Folge einer chronisch fortschreitenden Erkrankung des Gehirns», schreibt die Psychiaterin und Neurologin Asita Sepandj.
Demenz führt zum Verlust wichtiger geistiger Fähigkeiten: Prozesse wie Denken, Sprechen, Orientieren und Entscheiden werden zunehmend beeinträchtigt und so ein selbstständiges Leben erschwert.
Demenz hat allerdings keine einheitliche Erscheinung, sondern ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheitsformen, wobei die häufigste und bekannteste Form die Alzheimererkrankung ist. Da von einer Demenz vorwiegend hochaltrige Menschen über 80 betroffen sind, ist der Hauptrisikofaktor für demenzielle Entwicklungen das Alter. Jedoch können sie auch in jüngeren Jahren auftreten.
Der Krankheitsverlauf kann sehr unterschiedlich sein und ist abhängig vom Alter, der gesundheitlichen Verfassung, dem Bildungsgrad, der sozialen und wirtschaftlichen Lage der Betroffenen. Obwohl die meisten Demenzerkrankungen nicht heilbar sind, und daher nicht gestoppt werden können, ist es doch möglich, den Verlauf medikamentös durch Antidementiva abzuflachen und positiv zu beeinflussen.
Daher sollten fachärztliche Abklärungen immer möglichst früh erfolgen. Die Diagnose Demenz ist in Österreich der häufigste Grund für einen Bezug von Pflegegeld (30%) und für die Aufnahme in Altenheime.
Die Perspektive der An- und Zugehörigen
Neben der medizinischen Perspektive ist allerdings auch die Perspektive der An- und Zugehörigen von Menschen mit Demenz nicht zu übersehen. Durch das Betreuen und Begleiten von Betroffen über mehrere Jahre sind sie mitunter grossen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt.
Oftmals fällt es ihnen schwer, die Verhaltensveränderungen von Menschen mit Demenz zu verstehen und zu akzeptieren. Zudem klagen sie über zu wenig Unterstützung und brauchen mehr Aus- und Erholungszeiten um ihre Sorgetätigkeit auf Dauer und ohne dabei stark darunter zu leiden ausführen zu können.