Opi und sein Enkel Nils unternehmen viel zusammen. Sie spielen Fussball, gehen auf eine Velotour, schwimmen im See und machen auch einmal eine Schneeballschlacht. Doch die allerliebste Beschäftigung der beiden ist und bleibt das Keksebacken. 

Plötzlich ist bei Opi vieles nicht mehr möglich. Er vergisst ständig Sachen, bringt Dinge durcheinander und kleidet sich völlig unpassend. Opi ist an Demenz erkrankt.

Sein Enkel Nils versucht mit allen Mitteln den lieben und abenteuerlustigen Opi zurückzubekommen. Doch auch er muss sich damit abfinden, dass er gegen die Krankheit nicht ankommen kann. Trotz zunehmendem Erinnerungsverlust steht Nils seinem Opi immer zur Seite.

Demenz wird von Betroffenen und Angehörigen unterschiedlich wahrgenommen. Aus der Perspektive von Enkel Nils erfahren wir, wie ein Kind mit dieser komplexen Krankheit umzugehen lernt.

Marcelina Arnold wuchs in Hochdorf (LU) auf. Die 20-Jährige studiert zurzeit an der Pädagogischen Hochschule Luzern.PD

«In meiner Maturaarbeit 2016 habe ich das Thema Demenz in Form eines Bilderbuches für Kinder der Unterstufe dargestellt», sagt die junge Autorin Marcelina Arnold.

Ihr Ziel sei es gewesen, mit einer fesselnden Geschichte und eindrücklichen Bildern das Verständnis für diese Krankheit, sie nennt sie die «Vergessenheitskrankheit», schon bei Kindern zu wecken. 

«Ich möchte diese jungen Menschen sensibilisieren und aufklären, damit sie gut informiert sind, falls sie Menschen mit Demenz kennen oder oder einmal kennenlernen sollten.»

Marcelina Arnold ist der Überzeugung, dass ihr Buch nicht in einem Regal verstauben, sondern von vielen Mensch gelesen und betrachtet werden sollte. Eine Geschichte über Verständnis und Liebe und die Entdeckung, dass man im Leben nicht immer auf den nächsten Tag warten sollte.

«Mein Ziel war es, mit einer verständlichen Geschichte und aussagekräftigen Bildern ein Buch zu gestalten, das die Krankheit Demenz thematisiert.» Obwohl für Kinder konzipiert, merkte sie noch während des Entstehungsprozesses, dass die Geschichte alle Altersstufen und Nationalitäten ansprechen kann, denn sie spricht durch die Bilder und benötigt keine wörtliche Definition von Demenz.

«Mein Bilderbuch Vielleicht morgen spricht nicht nur eine spezifische Altersgruppe an; es ist für alle. Ob gross oder klein, gesund oder krank, alt oder jung, gebildet oder einfach – jeder und jede kann darin eine Antwort zum Umgang mit Demenz finden», sagt die junge Illustratorin.

Das Thema Demenz ist heute von besorgniserregender Aktualität. Sowohl die herausfordernden Aspekte als auch die Lichtblicke der Krankheit werden mit Arnolds Bilderbuch auf eine humorvolle und zugleich ernsthafte Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Ein echtes Bilderbuch in der Hand zu halten und sich wieder mal Zeit zu nehmen, um mit Leichtigkeit in eine ernste Geschichte einzutauchen oder jemandem vorzulesen, und sich dabei von aussagestarken Bildern inspirieren zu lassen – das sei ein guter Grund für die Publikation dieses Buches, sagt die Autorin selbstbewusst.

Bild Marcelina Arnold

Am Ende des Bildbandes gibt die Autorin wertvolle Tipps für den Umgang mit der Krankheit. «Demenz ist ein komplexes Thema, das in Bildern ausgedrückt jedoch leichter verständlich wird.»

«Demenz ist heute nicht heilbar, aber wer sagt denn, dass es trotzdem kein Happy End geben darf?»

«Nehmen Sie mein Buch zur Hand und erzählen Sie die Geschichte von Nils und seinem Opi. So wird mehr über Demenz gesprochen und davon, möglichst im Hier und Jetzt zu leben, ohne auf morgen zu warten. Das Leben ist da, um gelebt zu werden. Vielleicht haben Sie gerade heute Lust, Kekse zu backen. Worauf warten Sie noch?»