Häufige Fragen - demenzjournal.com

Die zwölf am häufigsten gestellten Fragen

Wir haben für Sie die zwölf am häufigsten gestellten Fragen und deren Antworten rund ums Thema Demenz zusammengestellt.
Weitere Antworten finden Sie auch auf der Website der Schweizerischen Alzheimervereinigung.

Vergesslichkeit ist eines der Warnzeichen für Alzheimer oder eine andere Form von Demenz. Dinge zu vergessen, heisst aber noch nicht, dass man erkrankt ist. Gerade im Alter ist Vergesslichkeit durchaus normal. Es braucht mehrere solcher Anzeichen. Menschen mit einer beginnenden Demenz haben zum Beispiel auch Probleme mit der Sprache, mit der Orientierung, mit alltäglichen Abläufen oder damit, Dinge zu planen. Wichtig ist, dass eine Veränderung zu früher feststellbar ist. Sind mehrere Warnzeichen da, sollte man den Hausarzt konsultieren.

Kognitive Schwierigkeiten wie Vergesslichkeit können verschiedene Ursachen haben. Wenn man weiss, was die Ursache ist, lässt sie sich auch behandeln. Es wäre schade, etwas zu verpassen. Darauf können Sie Ihre Mutter aufmerksam machen. Sind die Widerstände bei der betroffenen Person gross, kann man den Hausarzt miteinbeziehen und ihm seine Beobachtungen schildern. Er kann dann das Thema beim nächsten Besuch vorsichtig ansprechen.

Früherkennung ist das A und O. Viele Betroffene und Angehörige erleben die Zeit vor der Diagnose als sehr belastend. Sie merken, dass etwas nicht stimmt, aber sie wissen nicht, was los ist. Erfolgt die Diagnose erst spät, geht wertvolle Zeit verloren. Demenz ist zwar nicht heilbar, aber sie ist behandelbar. Dank der Diagnose können die Betroffenen die Zukunft planen, wichtige Entscheide noch selber treffen und die ganze Familie erhält Zugang zu Beratung und Begleitung. Man muss nicht mit allem alleine zurechtkommen. Es gibt Angebote zur Unterstützung und Entlastung.

Es gibt Medikamente zur Behandlung von Demenzerkrankungen, nicht-medikamentöse Therapien sind aber genauso wichtig. Sie helfen, den Alltag besser zu meistern und bestehende Fähigkeiten zu erhalten. Welche Medikamente sinnvoll sind, hängt von der Demenzform ab und vom allgemeinen Gesundheitszustand. Bei Alzheimer werden sogenannte Antidementiva eingesetzt, sie können das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Im Anfangsstadium einer Demenz treten häufig Depressionen auf, deshalb können auch Antidepressiva Teil der Behandlung sein.

Am Anfang sind Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sehr wichtig. Je mehr ich über die Krankheit und ihre Auswirkungen weiss, desto besser kann ich damit umgehen. Empfehlenswert ist auch der Austausch mit anderen Betroffenen. Im Laufe der Krankheit können weitere Angebote sinnvoll sein: Mahlzeitendienst, Haushalthilfe, Fahrdienste, Spitex, Entlastung für Angehörigeadministrative Unterstützung, Sozialberatung, Tagesstätten, Alzheimerferien usw. Die Alzheimervereinigung, Pro Senectute, Spitex, das Rote Kreuz und Memory-Kliniken (mit der Abklärung) können Sie über Angebote in Ihrer Nähe informieren.

Entscheidend ist die grundsätzliche Haltung. Es gilt, die Person so zu akzeptieren, wie sie im Moment ist. Es braucht Empathie. Menschen mit Demenz können sich nicht erinnern, sie bleiben auch oft an etwas hängen. Die ständigen Wiederholungen können anstrengend sein, man sollte trotzdem versuchen, gelassen zu bleiben. Es steckt keine böse Absicht dahinter. Vielmehr können immer wiederkehrende Fragen Aufschluss geben über die Gemütslage der betroffenen Person. Versuchen Sie, sich einzufühlen, oder lenken Sie Ihren Nachbar ab. Widerspruch oder ihn mit der Tatsache konfrontieren, dass er immer das Gleiche sagt, sollten Sie vermeiden.

Das Gehirn funktioniert grundsätzlich wie andere Teile des Körpers. Gut trainiert und ernährt kann es Krankheiten und Zerfall besser entgegenwirken. Fordern Sie das Gehirn ab und zu mit etwas Neuem heraus. Das aktiviert die Zellen und stärkt die Verbindungen dazwischen. Das heisst: eine Fremdsprache lernen, eine neue Sportart ausprobieren, einen Tanzkurs besuchen usw. Ein Altersmediziner empfiehlt fürs kognitive Training jeweils den Besuch am Stamm-Tisch. Das sei effizienter als Sudoku und Kreuzworträtsel. In der Diskussion mit anderen muss man auf Argumente reagieren, sich an einen kürzlich gesehenen Film oder ein gelesenes Buch erinnern und das erfordert eine grössere Leistung des Gehirns. Für Menschen mit Demenz gibt es spezielle Gedächtnistrainings. Es geht darum, bestehende Fähigkeiten zu erhalten. Das Training hilft, im Alltag besser zurechtzukommen.

Der Eintritt in ein Pflegeheim ist angezeigt, wenn die Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist. Wenn zum Beispiel eine 24-Stunden Betreuung nötig ist, die Person sich selbst oder andere gefährdet oder wenn es für die Angehörigen zu viel wird. In einem fortgeschrittenen Stadium kann der Aufenthalt in einem spezialisierten Heim die bessere Lösung sein. Die Erfahrung zeigt, dass Familien häufig zu spät Beratung suchen. Im Verlaufe der Krankheit sollte die Situation idealerweise mit Hilfe einer Fachperson kontinuierlich neu angeschaut werden. Welche Probleme stellen sich? Welche Unterstützung wird in Anspruch genommen? Was braucht es zusätzlich? Ist der Zeitpunkt für den Heimeintritt gekommen, stellt sich die Frage, welches Heim geeignet ist. Häufig bestehen Wartelisten.

Jede Form von Demenz ist anders und vor allem jeder Mensch mit Demenz ist anders. Symptome wie Aggressivität können auftreten, müssen aber nicht. In der Regel tritt aggressives Verhalten eher in einem späteren Stadium auf, zu Beginn sind Depressionen häufiger. Problematisches Verhalten entsteht oft aus Überforderung. Es kann sein, dass die Person gestresst ist, weil zu viele Reize vorhanden sind oder sie sich körperlich unwohl fühlt. Die Symptome lassen sich häufig mit gezielten Massnahmen und Therapien lindern. Wichtig ist, dass man sich vor Augen hält, dass das Verhalten krankheitsbedingt und nicht gegen einen gerichtet ist.

Die Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, zumal die Forschung noch keine wissenschaftlich gesicherte Antwort parat hat. Die seltene, in jungen Jahren auftretende Form von Alzheimer ist meist vererbt. Tritt die Krankheit jedoch später auf, ist weniger klar, welche Rolle die genetische Veranlagung spielt. Das gilt auch für andere Formen von Demenz. Wer sich Sorgen macht, weil ein Elternteil oder der Grossvater, die Grossmutter erkrankt ist, sollte sich beraten lassen.

Die erste Ansprechperson, mit der man über seine Befürchtungen sprechen sollte, ist der Hausarzt. Zu einer sorgfältigen Abklärung gehört eine gründliche Untersuchung des körperlichen Zustands. Es gilt vor allem auch, andere Ursachen für die kognitiven Probleme auszuschliessen. Der Hausarzt kann anschliessend mit relativ einfachen Tests abklären, ob tatsächlich der Verdacht auf eine demenzielle Erkrankung besteht. Wichtig ist auch das Gespräch mit dem Betroffenen selbst und Angehörigen. Ihre Beobachtungen sind wichtig. Bestätigt sich der Verdacht, können weitere Abklärungen beim Spezialisten (beispielsweise in einer Memory-Klinik) sinnvoll sein. Dies für eine möglichst differenzierte Diagnose und um die Behandlung festzulegen.

Menschen mit Demenz haben grundsätzlich die gleichen Bedürfnisse wie Menschen ohne Demenz. Sie möchten möglichst lange selbstständig in ihrem gewohnten Umfeld leben. Sie haben aufgrund der Krankheit aber Mühe, sich zu orientieren und alltägliche Angelegenheiten zu erledigen. Es kann auch sein, dass sie sich auffällig verhalten.

Ein paar Tipps

  • Kommen Sie von vorne auf die Person zu.  
  • Hören Sie aufmerksam zu, stellen Sie Blickkontakt her. 
  • Vermeiden Sie Hektik.
  • Bilden Sie einfache Sätze, sprechen Sie langsam.
  • Helfen Sie, fehlende Wörter zu ergänzen.
  • Nehmen Sie Probleme und Ängste der Person mit Demenz ernst.
  • Zeigen Sie Verständnis und versuchen Sie, Sicherheit zu vermitteln.
  • Widersprechen Sie nicht bei unverständlichen Aussagen oder Geschichten.
  • Nehmen Sie Anschuldigungen nicht persönlich, bleiben Sie ruhig.

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